vote06 // cdw und LAN kommentieren die Nationalratswahl 2006

Freitag, September 22, 2006

"der spiegel" prognostiziert schwarz-grün...

das renommierte deutsche nachrichtenmagazin "der spiegel" widmet dem wahlkampf in österreich in seiner jüngsten ausgabe zwei seiten. "halbmond über den bergen" titelt autorin marion kraske treffend und erläutert die aufregung um den halbmond-statt-gipfelkreuz-hoax einer wiener künstlergruppe (vote06 berichtete):

der schriftwechsel zwischen dem alpenverein und der islamischen glaubensgemeinschaftbelege, so donnerte westenthaler, ein eiferer mit betonfrisur, dass ermacoras verein auf den bergen bald schon den halbmond anstelle christlicher gipfelkreuze errichten wolle. westentahler war in seinem element, er sorgte für einen populistischen höhepunkt in einem populismusreichen wahlkampf.

im "spiegel"-artikel folgt eine runde, aber nicht sonderlich originelle analyse des wahlkampfsstils und der befindlichkeit von bzö und fpö, ehe kraske überraschend deutlich eine schwarz-grüne koalition nach dem 1. oktober prognostiziert.
bundeskanzler wolfgang schüssel (övp) bewege sich in einer eigenen umlaufbahn, er trete ganz auf staatsmann auf, analysiert der "spiegel" und:

viele konservative, allen voran schüssel, würden am liebsten mit den grünen koalieren. die chancen stehen gar nicht shlecht: schon einmal, nach der nationalratswahl 2002, haben schwarze und grüne miteinander verhandelt. damals sei eine koalition an 'inhaltlichen punkten' gescheitert, etwa in der bildungspolitik, sagt die vizechefin eva glawischnig. das kann diesmal anders sein.

in österreich hätten die grünen keine berührungsängste gegenüber den konservativen wie in deutschland, schreibt kraske. "wir gelten oft als aufmüpfige kinder der schwarzen", zitiert sie unbekannte stimmen aus der grünen parteizentrale.

die grünen müssen am 1. oktober stark genug werden, damit es fürs mitregieren reicht - und damit wolfgang schüssel ein neues experiment eingehen kann.

(cdw)

zitate aus: der spiegel, 38/2006, S. 132,134.

illustration: günther förg

webtipp:
http://www.spiegel.de

2 Comments:

  • Berührungsängste haben wir keine.
    Aufmüpfige Kinder der ÖVP´ler stimmt auch für manche, mich zum Beispiel.

    Aber was Schüssel sich wünscht und wird nicht sehr relevant sein wenn die ÖVP sich nicht sehr Bewegungsfreudig ist.

    Die ÖVP agiert zwar traditionell opportunistisch, ob sie aber über ihren eigen Schatten springen kann und vor allem ob sie sich personell und inhaltlich so weit erneuern kann, daß eine Zusammenarnbeit mit den GRÜNEN funktioniert wage ich zu bezweifeln.

    Daher für gewöhnlich gut Informierte dürfte in iher Analyse doch etwas oberflächlich gewesen sein.

    Adi

    By Anonymous Anonym, at 26/9/06 13:00  

  • lieber adi,

    wie soll ich folgenden satz verstehen?

    "Daher für gewöhnlich gut Informierte dürfte in iher Analyse doch etwas oberflächlich gewesen sein."

    ist meine analyse (ich habe aber nicht analysiert, sondern nur den "spiegel" zitiert) oberflächlich

    oder

    ist die analyse der "spiegel"-redakteurin oberflächlich?

    oder?

    oder ist der kirchdorfer grünzeux-shop endgültig zur haschtrafik umfunktioniert worden? ;-)

    lg, cdw

    By Blogger cdw, at 27/9/06 13:49  

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