vote06 // cdw und LAN kommentieren die Nationalratswahl 2006

Montag, September 25, 2006

schimmlige orangen...

als schlechter verlierer präsentiert sich der rest des bzö nachdem deren nunmehrige ex-mitstreiterin karin gastinger diesem heute den vermeintlichen politischen todesstoß verabreicht hat. "unfair" sei gastingers entscheidung laut bzö-spitzenkandidat westenthaler gewesen, welcher der justizministerin keinen "positiven charakterzug" ankreidete und "politische kräfte hinter dieser inszenierung, die uns massiv schaden wollen" vermutet. auch haider-pressechef petzner tippt auf ein "hinterhältiges spiel" schüssels, der orangenweiten verschwörungstheorie, wonach der bundeskanzler die justizministerin mit dem lockangebot eines unabhängigen ministerpostens nach den nationalratswahlen verführt habe, haben sich auch der steirische-bzö chef grosz ("hier führt nicht kommissar zufall regie sondern kalkül") und bzö-bündnissprecher scheuch ("es schaut danach aus, als ob man hier für eine künftige große koalition eine unabhängige justizministerin vorbereitet") angeschlossen. die heutige ankündigung eines morgigen gesprächs zwischen schüssel und gastinger nährt zweifellos diese spekulationen...

Petzner: Wir sagen ganz offen, dass scheinbar der Bundeskanzler sein feiges, übles, hinterhältiges Spiel, das er 2002 mit Karl-Heinz Grasser gespielt hat, jetzt wiederholt.


die politischen mitbewerber zeigen sich wenig beeindruckt, dürften aber nicht unerfreut über den schritt gastingers sein: "die erkenntnis von justizministerin karin gastinger, dass das bzö ausländerfeindlich ist, kommt reichlich spät", so grünen-chef van der bellen. spö-klubobmann cap sehe im hinblick auf die gerüchte aus den bzö-reihen "keinen grund, sie als unabhängige justizministerin anzunehmen". einzig fpö-generalsekretär vilimsky ("das orange kasperltheater neigt sich dem ende zu") ist eine offensichtliche schadenfreude anzumerken.

Cap: Schüssel und Gastinger mögen uns die Telenovela in Fortsetzungen ersparen. Sparen wir uns die Krokodilstränen über Gastingers Abschied aus der Politik, denn klar ist, dass der nun folgende Seitensprung längst geplant war. Schließlich wird sich der Kanzler dafür erkenntlich zeigen, dass die Justiz immer so hilfreich war. Das Publikum dieser Telenovela wird die Sache allerdings durchschauen.


der austritt gastingers aus dem bzö dürfte sechs tage vor den wahlen die ohnehin schlechten wahlchancen der orangen zumindest nicht verbessert haben. nach den internen turbulenzen rund um gastinger und schalle vermittelt das bzö nun vor allem jene instabilität, die vor vier jahren bereits der fpö zum verhängnis wurde. unter diesen umständen dürfte die 4% hürde für die orangen jedenfalls in das reich der träume verschwunden sein... (LAN)

foto: derstandard.at

1 Comments:

  • Die gute Frau Minister kommt ja wahrlich früh drauf, was das BZÖ vertritt. Der Zeitpunkt spricht für sich.

    By Anonymous Anonym, at 27/9/06 11:27  

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