schüssel und die bawag, elsners interieur...

bundeskanzler wolfgang schüssel hat sich laut einem bericht des nachrichtenmagazins "profil" im märz 2003 von der bawag zu einer reise in die bulgarische hauptstadt sofia einladen lassen. gastgeber: der damalige bawag-general helmut elsner, dessen geschäftspartner martin schlaff und ex-övp-parteiobmann josef taus.


die bulgarien-reise erfolgte laut "profil" in einem von der bawag finanzierten privatjet, der zu diesem zeitpunkt dem mittlerweile verstorbenen plo-chef yasser arafat gehörte. mit an bord: casinos-austria-chef und öoc-boss leo wallner sowie staatsoperndirektor ioan hollender. programm in sofia: opernbesuch und galadinner.

schüssel-sprecherin heide glück bestätigt die reise des kanzlers nach sofia, vorwürfe der geschenkannahme wies sie aber entschieden zurück. es habe sich bei dem event um ein konzert österreichischer musiker unter dem ehrenschutz des kanzlers und des damaligen bulgarischen premiers simeon sakskoburggotski gehandelt. dabei seien von seiten österreichs mehrere klaviere des edelfabrikats "bösendorfer" an bulgarische musikschulen überreich worden (die bawag hatt die klaviermanufaktur im jahr 2001 gekauft).

das konzert sei auch zu werbezwecken für "bösendorfer" veranstaltet worden, bundeskanzler schüssel habe keine geschenke angenommen, sonder "ein österreichisches unternehmen" beim erschließen eines neuen marktes unterstützt, so glück. die vorwürfe und drohungen anderer parteien - die fpö hat eine sachverhaltsdarstellung bei der staatsanwaltschaft angekündigt - seien "absurd" und ein versuch, "im wahlkampf politisches kleingeld zu machen".

in einem interview mit "profil" bekräfitgte der in die bawag-affäre verwickelte investmentbanker wolfgang flöttl erneut, von altbundeskanzler franz vranitzky (spö) keine beratungsleistung erhalten zu haben.

indes ist eine liste mit dem interieur aus dem penthouse von ex-bawag-general elsner veröffentlicht worden. gesamtwert: 343.000 euro, darunter eine sat-anlage um 32.350 euro und ein tv-gerät um 9.265 euro, berichten die "salzburger nachrichten" in ihrer samstagausgabe.

auch der kanzler gerät zunehmend in den dunstkreis der bawag-affäre. dass seine volkspartei aus dem bankenskandal nach wie vor massiv kapital schlägt, wirkt da ziemlich schäbig. und bei aller neugier: was interessiert schon die liste von elsners interieur? man will ja auch nicht wissen, was so mancher raiffeisen-general in seiner villa stehen hat. (cdw)

fotos: n.n.

webtipps:
http://derstandard.at/?id=2597980
http://www.profil.at
http://www.salzburg.com