vote06 // cdw und LAN kommentieren die Nationalratswahl 2006

Sonntag, September 17, 2006

cap allein gegen die övp...

spö-klubobmann josef cap, dessen haar nach den jüngsten ereignissen in der causa bawag ergrauter denn je war, war heute zu gast in der orf-pressestunde. in einer pressestunde, in der der es der sozialdemokrat schaffte, weniger über seine eigene partei und deren wahlinhalte zu reden als vielmehr über die övp zu schimpfen. gutmensch cap schlüpft in die rolle schüssels und lopatkas und wünscht sich als neuesten pseudo-bawag-aufdecker indem er die övp in person des altlandeshauptmanns josef taus ein naheverhältnis mit elsner bringen will. außerdem wolle die spö die parteifinanzen und spendengelder offenlegen, lediglich die böse övp will dabei nicht mitziehen, weshalb sich die arg gebeutelten sozialdemokraten nicht zu einem kleinen transparenz-befreiungsschlag im wahlkampf durchringen können. bei der flucht aus dem roten spendensumpf die initiative zu ergreifen, scheint zumindest nicht im wahlprogramm der spö zu stehen...


wer ist denn der herr flöttl? das ist eine windige figur die demnächst auch unter anklage stehen wird.


doch dies sind nicht die einzigen dubiosen aussagen caps zum thema bawag. "wer ist glaubwürdiger - der altkanzler oder der herr flöttl?", mit diesem simplen argument will der spö-klubobmann sämtliche diskussionen über mögliche geldflüsse zwischen diesen beiden herren und der spö im keim ersticken. zum glück gibt es jedoch noch eine justiz in österreich welche diese angelegenheit verfolgt, auch wenn josef cap in der "bananenrepublik österreich" einen justizskandal ortet, da die "staatsanwaltschaft in zusammenarbeit mit der övp einen wahlkampf führt". ob es sich hierbei wirklich um einen politikskandal handelt oder ob herr cap ebenso wie sein parteivorsitzender an verfolgungswahn leidet, wird sich sicher in den nächsten wochen und monaten weisen.

sie sollten für den herrn molterer zwei stunden einplanen (...) weil der wird einen erklärungsnotstand haben.


weiter gings mit den seitenhieben in richtung volkspartei. ebendiese verfüge über ebenso dubiose geldflüsse mit der industriellenvereinigung und anderen ihr nahestehenden organisationen, weshalb cap dem von ihm erhofften nächstwöchigen erklärungsnotstand wilhelm molterers in der pressestunde gerne mehr sendezeit einräumen möchte. "die övp will nicht über inhalte sprechen", "die övp tut momentan wirklich alles um das klima zu vergiften" und die lobende feststellung einer "blumigen formulierung" für den voves-sager über die "genetisch bedingte bösartige krebszelle in der övp" hatte cap als nächstes parat. getreu dem motto: wer im glashaus sitzt...

es wäre am besten wir würden alle ressorts für uns beanspruchen.


auch vermeintliche sachthemen sollten angesprochen werden. in der pflegethematik lobte cap den gusenbauer-vorschlag einer verpflichtenden pflegeversicherung. in der bildungspolitik kritisierte er die regierung für die fehlenden reformen trotz der gefallenen 2/3-mehrheit bei schulgesetzen. während in der övp über schulgelder philosophiert wird, verspricht die spö 100.000 zusätzliche ganztagsschulplätze, eine senkung der klassenschülerzahlen und ein verpflichtendes vorschuljahr. die fragen nach der finanzierung dieser forderungen konnte cap zwar nicht beantworten, für die forderung nach einem kassasturz sowie einen seitenhieb auf "diese nulldefizit-truppe in der regierung" und den "herrn grasser, den held von capri" reichte es aber allemal. das nulldefizit sei übrigens "bilanzmanipulation" gewesen und bildungsministerin gehrer sei die "konservative chef-ideologin" der övp, so ein fast schon entfesselter cap weiter.

wenn man hans-peter martin anruft, meldet sich gleich sein rechtsanwalt.


in der gesundheitspolitik wurde die "vorsintflutliche einstellung" rauch-kallats kritisiert, außerdem wolle die övp eine privatisierung des gesundheitssystems und wien sei der bundesregierung ein "dorn im auge", so cap, der trotz mehrmaliger nachfrage leider kein beispiel für die von seiner partei am plakat angeprangerte zwei-klassen-medizin bringen konnte. auch zum thema eurofighter wurde cap befragt; der eurofighter-vertrag sei ein "knebelungsvertrag" und der eurofighter-kauf ginge auf kosten der sicherheit. im hinblick auf mögliche koalitionen nach der wahl stellte cap mit einem hinweis auf das tv-duell zwischen heinz-christian strache und peter westenthaler fest, dass es kein sozialdemokratisches angebot für eine regierungsbildung mit der fpö oder dem bzö geben wird. auch mit dem "streithansel" hans-peter martin wird es keine koalition geben, womit nur noch schwarz und grün übrig bleiben, wobei hinsichtlich der inhalte des spö-wahlmanifests laut cap 50% mit der övp und 50% mit den grünen möglich sind. zu guter letzt übte sich der rote parade-polemiker, der mit diesem inhaltsleeren aber souveränen auftritt jedenfalls seinem ruf gerecht wurde, noch in etwas selbstironischem zweckoptimismus, indem die neuesten entwicklungen der causa bawag zu einem "zusammenbruch der verleumdungskampagne der övp gegen die spö" führen und somit die sozialdemokraten auf den ersten platz hieven sollen... (LAN)

reaktionen der mitbewerber:
  • glawischnig (grüne): Was konkrete Zahlen betrifft, dürfte SP-Kubobmann Josef Cap ein Problem haben, denn zu Finanzierungsfragen der SPÖ-Reformen konnte er keine Auskunft geben. Cap wandelte damit in der heutigen ORF-Pressestunde auf den Spuren Finanzminister Grassers: Er versprach vollmundig Entlastung ohne die geringste Rücksicht auf Finanzierbarkeit.
  • lopatka (övp): Konkrete Ankündigungen gab es nur bei massiven Belastungen für die Bevölkerung, dafür aber keine Finanzierungskonzepte für die zahlreichen Versprechungen der SPÖ.
  • scheibner (bzö): Der heutige Auftritt von SPÖ-Klubchef Josef Cap in der ORF-Pressstunde hat einmal mehr gezeigt, dass man mit "Tarnen und Täuschen" versucht, von den immer größer werdenden Problemen der SPÖ abzulenken.
  • kickl (fpö): Insgesamt habe sich heute wieder einmal die ganze Inhaltslosigkeit der Gusenbauer-SPÖ gezeigt. Der Luxus-Sozialist Cap verkörpere die ganze Tragödie der Sozialdemokratie (...) und werde in der Vergangenheit mit der Penthouse-Mentalität in Berührung gekommen sein.

foto: kurier

1 Comments:

  • naja was braucht herr cap da gross ein naheverhältnis taus-elsner konstruieren? das naheverhältnis ist offensichtlich; lasst fotos und taus sprechen. wäre doch ein zufall gewesen, wenn die wirtschaftspartei övp nicht doch auch bei diesem wirtschafts-debakel eine entsprechende rolle gespielt hätte.
    auch da wird der wahlkampf beobachtet...

    By Anonymous Anonym, at 17/9/06 15:47  

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