vote06 // cdw und LAN kommentieren die Nationalratswahl 2006

Freitag, August 18, 2006

strache²...

kurz vor dem ersten sommergespräch im orf (cdw berichtet), gibt es auf derStandard.at hc strache im doppelpack - zum einen in einem interview für die tageszeitung und zum anderen in einem chat für die online-plattform.

im wenig aufregenden interview versucht michael völker den ohnedies im rechten eck stehenden parteiobmann der fpö mittels fragen nach dessen deutschnationaler gesinnung, ableitungen des bekannten "unsere ehre heißt treue" in der kärntner fpö-jugendorganisation und grußformeln innerhalb der fpö noch weiter nach rechts zu drängen, doch auch andere themen wie das bild straches in den medien oder die scheidung von seiner frau dürfen nicht fehlen.

aber natürlich sprechen wir deutsch, das ist die staatssprache in österreich, und wir sprechen nicht zufällig deutsch, das ist historisch-kulturell bedingt.

die antworten straches lassen sich im wesentlichen auf ein bekenntnis zur heimat einerseits sowie verbale seitenhiebe gegen einen sich im "machtrausch" befindenden bundeskanzler und über die rhetorischen umwege "sozialstaat" und "zuwanderung" gegen ausländer, insbesondere die von strache verachteten "gastarbeitslosen", andererseits zusammenfassen. die mitleidstour über den "anschlag auf die demokratie" im zuge des namens- und listenplatzdisputs mit dem bzö sowie das selbstlob auf die "einzig verlässliche oppositionspartei fpö" runden ein 0-8-15 interview ab.

fade haben wir genug in der politik. ich bin halt kein langeweiler.

auch im chat mit den durchwegs interessanten und abwechslungsreichen fragen der user von derStandard.at, welche sich zum teil ebenso wie die antworten mit jenen des obigen interviews decken, dreht sich zunächst alles um straches paradethemen ausländer, rassismus und nationalsozialismus. von diesen nach wenigen (vor-)wahlkampfwochen bereits abgedroschenen themen wollen wir an dieser stelle jedoch abstand nehmen und uns den unkonventionelleren inhalten zuwenden: die blitzblauen augen - quasi ein erbstück seiner eltern - konnte sich strache nicht aussuchen, sein bauch entwickelt sich in richtung "waschbärbauch", straches fremdsprachenkenntnise sind ebenso wie seine schulischen leistungen wenig berauschend und den kebabstand frönt strache ebenso wie den noch beliebteren wiener würstelstand samt burenwurst, käsekrainer und currywurst.

für mich gibt es nur ein politisches duell gegen den herrn bundeskanzler dr. schüssel, welcher sich in einem absoluten machtrausch befindet, und von jörg haider als wurmfortsatz der övp unterstützt wird.

zum politischen: ein degenduell mit jörg "wurmfortsatz der övp" haider wird es nicht geben, der dritte platz mit mehr als 10% der wählerstimmen wird als ehrgeiziges ziel formuliert und vom eu-zentralismus bis zu den türkenbelagerungen wurden sämtliche positionen straches an herr und frau user gebracht. fazit: ein durchwegs unterhaltsamer chat mit den nicht unbedingt zur stammklientel der fpö zählenden derStandard.at usern, in dem strache sein profil wahren kann und durch seine klaren positionen in politischen fragen und seine offenheit in privaten angelegenheiten zu punkten versucht. (LAN)

foto: die presse / fabry

webtipps:
http://derstandard.at/?url=/?id=2554951
http://derstandard.at/?url=/?id=2554413

1 Comments:

  • Naja, manche Fragen im Chat waren schon eher sinnlos, wie die erwähnte nach der Augenfarbe. Doch hier gilt die Kritik wohl v.a. dem Moderator des Chats der oft sehr unglücklich bei der Fragenauswahl agiert hat.
    Interessant hab ich gefunden dass die Rechtschreibfehler im Protokoll korrigiert wurden. Da waren nämlich ein paar ganz tolle dabei. :-)
    Trotz allem muss man Herrn Strache Respekt für den Mut zollen, sich den userInnen von derstandard.at zu stellen, bei denen er wohl kaum auf Stimmen hoffen kann.

    By Anonymous Anonym, at 18/8/06 14:07  

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