vote06 // cdw und LAN kommentieren die Nationalratswahl 2006

Sonntag, Juli 30, 2006

wir suchen nationalrätinnen...

eine etwas ungewöhnliche jobanzeige stach mir heute morgen beim frühstück aus dem karrieren-standard ins auge: "wir suchen nationalrätinnen (...) gehalt: ca. 7.905,- euro 14x im jahr, volksschulabschluss erwünscht". nachdem ich mir zuerst nicht klar war, ob die spö einen neuen parteivorsitzenden sucht oder die övp nach einer volksschullehrerin als bildungsministerin und einem sunnyboy (ist dies eigentlich ein offizieller beruf?) als finanzminister nun ihre anforderungen an nationalratsabgeordnete noch weiter herunterschraubt, bringt ein blick auf www.glueckspartei.at des rätsels lösung:

eine als österreichische glückspartei (ögp) deklarierte juxpartie, deren einzug ins parlament ungefähr so wahrscheinlich ist wie dass die spö ihrem wahlprogramm den titel "fluch der karibik" verleiht, schickt sich an, direkte demokartie abseits von bürokratie in einer offenen, flexiblen partei zu manifestieren. was dabei herauskommt wenn eine partei den versuch eines evolutionären parteiprogramms, welches durch die auswahl von standpunkten x-beliebiger personen durch eine undurchsichtige wahlmaschine erfolgt, sieht man an der aneinanderreihung wenig aussagekräftiger, dafür umso sinnloserer statements wie "wirtschaft: wirt schafft an - mehr konsum bringt dich nicht um" oder "landesverteidigung: landminen sind zu ächten". bleibt nur noch die frage nach dem eigentlichen, rationalen motiv hinter dieser kostspieligen und momentan nicht ernstzunehmenden parteiinszenierung - falls es überhaupt eines gibt... (LAN)

webtipp:
http://www.glueckspartei.at

1 Comments:

  • Hinter der österreichischen Glückspartei steckt das Künstlerkollektiv i-nemuri (www.i-nemuri.org).

    Am 1. Oktober finden bekanntlich die nächsten Nationalratswahlen statt. Die ersten emotionalisierenden Meinungsköder sind bereits ausgelegt. Die Parteien richten sich nach dem Wind und kreuzen bis zum Herbst in den Hafen des politischen Spektakels ein. - Unsere politische Landschaft leidet aus wahlstrategischen Gründen oftmals an einem Verlust ihrer ursprünglichen Ideologien und Parteilinien. Die Parteien werden auswechsel- und verwechselbar und verlieren mehr und mehr ihre Identität. Diese Tendenzen machen es dem Wähler wiederum schwer eine Entscheidung für das „richtige“ Kreuz am Stimmzettel zu treffen.

    Unser aktuelles Kunstprojekt „ÖGP – Österreichische Glückspartei“ setzt sich mit der politischen Tendenz hin zu einer populistischen Meinungspolitik auseinander. Im Zuge dieses Projektes haben wir die Partei "ÖGP - Österreichische Glückspartei gegründet, die sich als Vertreter einer reinen Meinungspolitik versteht - ohne einer Parteilinie, Parteiidentität oder Ideologie.

    Kurz zum Projekt:
    Auf unserer Internetplattform www.glueckspartei.at kann die österreichische Bevölkerung Ihre Meinung zu einzelnen Themen eingeben. Unsere Wahlmaschine wählt per Zufall und Glück aus dem Pool an Meinungen einzelne Sätze aus und fügt diese zu einer neuen automatisch generierten Parteimeinung zusammen. Folglich generiert sich unser Parteiprogramm und die gesamte Kommunikation nach außen ständig auf’s neue – voller Widersprüche und Inkonsistenzen. Unser Spitzenkandidat Helmut Küblböck versteht sich als Sprachrohr Österreichs, der dieses Potporrie an Einzelmeinungen bei div. Wahlveranstaltungen vertritt.

    By Anonymous Anonym, at 2/8/06 19:18  

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