la le lu...
...nur der mann im mond schaut zu. leider ist das duo von vote06 während des sommergesprächs von wolfgang schüssel bereits um 21:37 eingeschlafen, weshalb wir keinen kommentar dazu verfassen können.

nein, so einfach wie övp-generalsekretär lopatka nach dem sommergespräch mit alexander van der bellen machen wir es uns natürlich nicht. im letzten sommergespräch war also bundeskanzler und övp-obmann wolfgang schüssel zu gast bei gabi waldner – einer der raren tv-auftritte des kanzlers, welcher in die meisten der bevorstehenden tv-duelle ja mehr oder wenig hochrangige vertreter entsenden wird (vote06 berichtete).
waldner begann kreativ mit der ungewöhnlichen einstiegsfrage "welche frage haben sie sich zuletzt gestellt?". die unverzügliche antwort schüssels, der in diese antwort selbst noch einen seitenhieb auf die politischen mitbewerber einbaute, ließ den fortgang des sommergesprächs bereits erahnen: wolfgang schüssel in seiner gewohnten rolle als brillanter rhetoriker, ein souveränern medien- und politprofi. ihm gegenüber eine zahme gabi waldner, die sich ihrer eigentlichen journalistischen aufgaben größtenteils entledigte und dem redefluss des kanzlers lauschte. ab und zu eine kurze unterbrechung, eine andeutung einer kritischen frage, ansonsten eine gelungene one-man-show schüssels gepaart mit einer journalistischen bankrotterklärung gabi waldners, welche diesmal nicht einmal ihr weiblicher charme verhüllen konnte.
als erstes sachtheme diente (an dieser stelle endete wiederum die journalistische kreativität gabi waldners) wieder einmal die pflegedebatte. schüssel wurde missverstanden, so die quintessenz - "ich habe nicht geleugnet, dass es probleme gibt", lediglich probleme mit dem begriff "pflegenotstand" hatte der kanzler, welcher mehrmals betonte man müsse das problem "ernst nehmen, aber auch angst nehmen". dafür hat die regierung das pflegegeld erstmals seit 10 jahren valorisiert, die pflegeausbildung gefördert und die zukunftsvorsorge eingeführt - schüssel voll auf kurs sozusagen. als nächstes sollen die übergangsfristen im pflegebereich aufgehoben werden, danach müssen die sozialpartner nach der entkriminialisierung noch eine flexible und leistbare lösung finden - das problem ist also praktisch schon gelöst bevor es erkannt wurde, zumindest versuchte dies schüssel zu vermitteln.
auf dem arbeitsmarkt freut sich schüssel über eine rekordbeschäftigung, eine trendwende bei der arbeitslosigkeit und insbesondere über die rückgänge der arbeitslosigkeit bei jugendlichen und langzeitarbeitslosen. eine steuerreform werde nicht auf pump und frühestens nach einem nulldefizit 2008/9 in einem ausmaß von ca. 3 mrd. euro durchgeführt. weitere privatisierungen sind nicht ausgeschlossen, finanzminister grasser wurde dafür von schüssel extra gelobt. soviel zu den wirtschaftsthemen.
kurz sollte auch das thema bildung angesprochen werden: schüssel seie für wahlfreiheit und ein differenziertes schulsystem, mit bildungsministerin gehrer bekam auch der zweite mediale schwachpunkt der regierung besonderes lob des bundeskanzlers. in gesellschaftspolitischen fragen machte der kanzler auf liberal, er habe kein problem mit homosexuellen paaren und trete gegen jegliche diskriminierung ein. ein neues, modernes dienstrecht für beamte werde kommen, so der abschluss eines bunten themenspektrums, zu welchem sich später noch die ankündigung einer energiewende hin zu erneuerbaren energien als umweltthema gesellen sollte.
zur eigentlichen wahl hielt sicher der bundeskanzler ebenso wie seine vorgänger relativ bedeckt, mit der frage nach koalitionspräferenzen oder möglichen vizekanzlern blitzte gabi waldner wieder einmal ab. die zusammenarbeit mit dem bzö-regierungsteam bekam des kanzlers lob, dies "könnte jedoch auch in einer großen koalition oder mit den grünen klappen". dezidiert ausgeschlossen wurden lediglich strache und martin, denn die "zusammenarbeit braucht verlässliche partner, die für europa sind". um ein chaos wie bei diesen wahlen mit möglichen wahlanfechtungen in zukunft zu verhindern, fordere schüssel zukünftig die möglichkeit einer vorabentscheidung des verfassungsgerichtshofs. zu seinen wahlaussichten meinte schüssel abschließend lapidar, er sei "recht zuversichtlich" und habe "viel, viel zuspruch".
summa summarum ein auftritt, mit dem schüssel und seine kompanen in der lichtenfelsgasse rundum zufrieden sein können. gegen eine statistin als journalistin stellte er selbst die vorangegangenen, souveränen auftritte von alexander van der bellen und alfred gusenbauer noch einmal in den schatten und präsentierte erfolgreich sich und sein wahlprogramm. fragt sich nur, warum sich schüssel in dieser form vor den tv-duellen drückt... (LAN)
wolfgang schüssel gab sich als sympathischer alter herr, höflich und staatsmännisch. er verstand es, gabi waldner den schneid abzukaufen und das gespräch zu kontrollieren: die orf-journalistin wirkte unsicher, traute sich nicht so recht, der "autorität" schüssel unangenehme fragen zu stellen. der kanzler konnte so nahezu ungestört seine lobeshymnen auf die arbeit der bundesregierung ausbreiten und wusste geschickt seine klientel zu bedienen: die bauern, die beamten, die familien. schüssel hat das "sommergespräch" klar für sich entschieden und wirkt für den 1. oktober - zurecht - siegessicher.
auch wenn das shakehands zum schluss passiert sein und durchaus sympathisch wirken mag - eine gute journalistin macht so etwas nicht - und schon auf gar keinen fall vor laufender kamera. im radio - und dorthin kehrt die kärntnerin hoffentlich bald zurück - müssen die zuhörer so etwas gottseidank nicht mitansehen. (cdw)

nein, so einfach wie övp-generalsekretär lopatka nach dem sommergespräch mit alexander van der bellen machen wir es uns natürlich nicht. im letzten sommergespräch war also bundeskanzler und övp-obmann wolfgang schüssel zu gast bei gabi waldner – einer der raren tv-auftritte des kanzlers, welcher in die meisten der bevorstehenden tv-duelle ja mehr oder wenig hochrangige vertreter entsenden wird (vote06 berichtete).
waldner begann kreativ mit der ungewöhnlichen einstiegsfrage "welche frage haben sie sich zuletzt gestellt?". die unverzügliche antwort schüssels, der in diese antwort selbst noch einen seitenhieb auf die politischen mitbewerber einbaute, ließ den fortgang des sommergesprächs bereits erahnen: wolfgang schüssel in seiner gewohnten rolle als brillanter rhetoriker, ein souveränern medien- und politprofi. ihm gegenüber eine zahme gabi waldner, die sich ihrer eigentlichen journalistischen aufgaben größtenteils entledigte und dem redefluss des kanzlers lauschte. ab und zu eine kurze unterbrechung, eine andeutung einer kritischen frage, ansonsten eine gelungene one-man-show schüssels gepaart mit einer journalistischen bankrotterklärung gabi waldners, welche diesmal nicht einmal ihr weiblicher charme verhüllen konnte.
als erstes sachtheme diente (an dieser stelle endete wiederum die journalistische kreativität gabi waldners) wieder einmal die pflegedebatte. schüssel wurde missverstanden, so die quintessenz - "ich habe nicht geleugnet, dass es probleme gibt", lediglich probleme mit dem begriff "pflegenotstand" hatte der kanzler, welcher mehrmals betonte man müsse das problem "ernst nehmen, aber auch angst nehmen". dafür hat die regierung das pflegegeld erstmals seit 10 jahren valorisiert, die pflegeausbildung gefördert und die zukunftsvorsorge eingeführt - schüssel voll auf kurs sozusagen. als nächstes sollen die übergangsfristen im pflegebereich aufgehoben werden, danach müssen die sozialpartner nach der entkriminialisierung noch eine flexible und leistbare lösung finden - das problem ist also praktisch schon gelöst bevor es erkannt wurde, zumindest versuchte dies schüssel zu vermitteln.
das wichtigste ist, dass wir arbeitsplätze schaffen
auf dem arbeitsmarkt freut sich schüssel über eine rekordbeschäftigung, eine trendwende bei der arbeitslosigkeit und insbesondere über die rückgänge der arbeitslosigkeit bei jugendlichen und langzeitarbeitslosen. eine steuerreform werde nicht auf pump und frühestens nach einem nulldefizit 2008/9 in einem ausmaß von ca. 3 mrd. euro durchgeführt. weitere privatisierungen sind nicht ausgeschlossen, finanzminister grasser wurde dafür von schüssel extra gelobt. soviel zu den wirtschaftsthemen.
kurz sollte auch das thema bildung angesprochen werden: schüssel seie für wahlfreiheit und ein differenziertes schulsystem, mit bildungsministerin gehrer bekam auch der zweite mediale schwachpunkt der regierung besonderes lob des bundeskanzlers. in gesellschaftspolitischen fragen machte der kanzler auf liberal, er habe kein problem mit homosexuellen paaren und trete gegen jegliche diskriminierung ein. ein neues, modernes dienstrecht für beamte werde kommen, so der abschluss eines bunten themenspektrums, zu welchem sich später noch die ankündigung einer energiewende hin zu erneuerbaren energien als umweltthema gesellen sollte.
ich werde nach der wahl (...) keine experimente mit österreich anstellen und ich brauche einen verlässlichen partner
zur eigentlichen wahl hielt sicher der bundeskanzler ebenso wie seine vorgänger relativ bedeckt, mit der frage nach koalitionspräferenzen oder möglichen vizekanzlern blitzte gabi waldner wieder einmal ab. die zusammenarbeit mit dem bzö-regierungsteam bekam des kanzlers lob, dies "könnte jedoch auch in einer großen koalition oder mit den grünen klappen". dezidiert ausgeschlossen wurden lediglich strache und martin, denn die "zusammenarbeit braucht verlässliche partner, die für europa sind". um ein chaos wie bei diesen wahlen mit möglichen wahlanfechtungen in zukunft zu verhindern, fordere schüssel zukünftig die möglichkeit einer vorabentscheidung des verfassungsgerichtshofs. zu seinen wahlaussichten meinte schüssel abschließend lapidar, er sei "recht zuversichtlich" und habe "viel, viel zuspruch".
summa summarum ein auftritt, mit dem schüssel und seine kompanen in der lichtenfelsgasse rundum zufrieden sein können. gegen eine statistin als journalistin stellte er selbst die vorangegangenen, souveränen auftritte von alexander van der bellen und alfred gusenbauer noch einmal in den schatten und präsentierte erfolgreich sich und sein wahlprogramm. fragt sich nur, warum sich schüssel in dieser form vor den tv-duellen drückt... (LAN)
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wolfgang schüssel gab sich als sympathischer alter herr, höflich und staatsmännisch. er verstand es, gabi waldner den schneid abzukaufen und das gespräch zu kontrollieren: die orf-journalistin wirkte unsicher, traute sich nicht so recht, der "autorität" schüssel unangenehme fragen zu stellen. der kanzler konnte so nahezu ungestört seine lobeshymnen auf die arbeit der bundesregierung ausbreiten und wusste geschickt seine klientel zu bedienen: die bauern, die beamten, die familien. schüssel hat das "sommergespräch" klar für sich entschieden und wirkt für den 1. oktober - zurecht - siegessicher.
auch wenn das shakehands zum schluss passiert sein und durchaus sympathisch wirken mag - eine gute journalistin macht so etwas nicht - und schon auf gar keinen fall vor laufender kamera. im radio - und dorthin kehrt die kärntnerin hoffentlich bald zurück - müssen die zuhörer so etwas gottseidank nicht mitansehen. (cdw)
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