vote06 // cdw und LAN kommentieren die Nationalratswahl 2006

Montag, August 28, 2006

frau minister raunzt nicht gerne...


die övp habe immer von einem drohenden pflegenotstand gesprochen, betont gesundheits- und frauenministerin maria rauch-kallat (övp) im sommergespräch mit dem "standard".
"darum haben wir auch immer darauf gedrungen, dass es für die pflegenden angehörigen anerkennung geben muss. wir haben das auch geschafft mit begünstigter versicherung, durch das pflegegeld."

wir haben immer von einem drohenden pflegenotstand gesprochen.

als "optimistin" hofft rauch-kallat auf einen "fairen wahlkampf", allerdings setzte dieser "in der vollen härte erst ein". als koalitionspartner kann sich die 57-jährige sowohl das bzö als auch grüne und spö vorstellen, im programm unterscheide sich die volkspartei aber wesentlicher stärker von den sozialdemokraten als von den orangen um jörg haider und peter westenthaler. die fpö habe sich selbst aus dem rennen genommen: "wir haben eine klare distanz. das ist fremdenfeindlichkeit und -hass. das unterscheidet uns ganz wesentlich", so rauch-kallat.

die fpö hat sich selbst aus dem rennen genommen. wir haben eine klare distanz. das ist fremdenfeindlichkeit und -hass. das unterscheidet uns ganz wesentlich.

was die wahl von alexander wrabetz zum neuen orf-chef angeht, tut es rauch-kallat "weh", dass die noch bis zum jahresende amtierende orf-chefin monika lindner gehen muss. "ich glaube dass sie für viele frauen eine galionsfigur war, die gezeigt hat, dass es möglich ist, ganz nach oben zu kommen."

was wir wirklich satt haben, ist dieses ewige gejammere und der ruf nach dritten, dass sie uns helfen sollen.

als "emanzipierte frau hofft die gesundheitsministerin auf ein weiteres kleinerwerden der lohnschere zwischen männern und frauen. konservative frauenpolitik unterscheidet sich in rauch-kallats augen dadurch, dass "wir nicht jammern, sondern handeln". sie habe das "ewige gejammere" und den "ruf nach dritten, die helfen sollen, wirklich satt". nicht alle frauen wären "arme hascherln" und könnten sich nicht durchsetzen.

die arbeitsmarktpolitik eines landeshauptmanns josef pühringer in oberösterreich war offensichtlich viel besser als die arbeitsmarktpolitik eines landeshauptmanns michael häupl in wien.

den finanziell maroden gebietskrankenkassen rät die gesundheitsministerin, weniger "wahlkamfpolitik" zu machen und seriöse daten für ihre gebarungsprognosen heranzuziehen. im vorjahr hätte es nicht wie prognostiziert 350 millionen euro defizit, sondern ein plus von 20 millionen euro gegeben. die monetär schwer angeschlagene wiener gebietskrankenkasse (wgkk) sei "anders", die arbeitsmarktpolitik des oberösterreichischen landeshauptmanns josef pühringer (övp) "offensichtlich viel bessser" als die des wiener bürgermeisters michael häupl (spö). (cdw)

foto: heribert corn / der standard

gesundheits- und frauenministerin maria rauch-kallath im "standard"-sommergespräch mit lisa nimmervoll:

http://derstandard.at/?id=2565728